Vorlesen in Zeiten von Corona? Mit weniger Zuhörern als vor der Pandemie nur, und diese dann auch noch mit deutlich größerem Abstand voneinander entfernt sitzend als gewohnt? Mit eigens erarbeitetem Hygienekonzept (in Absprache mit dem Verantwortlichen, Herrn Schmehrer)? Und Vorlesen mit Maske? – Aber ja doch, jetzt ist das notwendiger denn je, entschied unser Gymnasium, denn Vorlesen und Zuhören verbindet (statt zu trennen), schafft Gemeinsamkeit (statt Isolierung), verlangt und fördert Gemeinsinn und Rücksichtnahme (statt Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit).
Und so fand unter Coronabedingungen an unserem Schifferstädter Gymnasium am Dienstag, den 18. Januar 2022 der diesjährige Schulentscheid im Rahmen des Vorlesewettbewerbes des Deutschen Buchhandels statt. Vorausgegangen waren in den Wochen zuvor die klasseninternen Vorlesewettbewerbe, die die in der sechsten Jahrgangsstufe unterrichtenden Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer Frau Manz, Frau Mattner, Frau Queisser, Frau Wagner sowie Dr. Weickert organisiert und durchgeführt hatten.
In der ersten Vorleserunde trugen die Klassensieger aus von ihnen selbst ausgesuchten Büchern vor. Im Vordergrund stand in den vorgelesenen Textpassagen Spannendes, wobei Phantastisches und Humorvolles und sogar die Welt der Träume nicht zu kurz kamen. Damit zogen die Vortragenden ihre Zuhörer in ihren Bann und entführten sie aus ihrem nicht selten zur Zeit eher einengenden Alltag in die Weite von Raum und Zeit und Vorstellungskraft. Die Vorleser waren Philipp Schlichter (Klasse 6a), Benedikt Pitters (Klasse 6b), Sebastian Reinartz (Klasse 6c), Venera Stroh (Klasse 6d) sowie Rike Bernatz (Klasse 6e).
Die Jury bewertete die Leseleistungen nach den Kriterien Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl. Sie setzte sich zusammen aus den Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern der sechsten Jahrgangsstufe, wobei Frau Queisser krankheitsbedingt fehlte. Frau Wagner hielt dabei die Veranstaltung auch in einigen Photographien fest. Während der ersten Wettbewerbsrunde lauschte zudem unsere Schulleiterin (und Deutschlehrerin) Frau Kleinschnitger aufmerksam den vorlesenden Kindern.
In der zweiten Vorleserunde lasen diese nach kurzer Vorbereitung aus einem ihnen bis dahin unbekannten Buch vor. Hierfür hatte die Jury Andreas Steinhöfels auf eigenen Kindheitserlebnissen beruhendes Buch „Dirk und ich“ ausgesucht, und zwar das Geburtstagskapitel „Das Spaghettimonster“. Neben Chaos und Katastrophen, Peinlichkeiten und Partyunfug sind es vor allem aber die romantische Schlittenpartie und die liebevolle Mami des Geburtstagskindes, die in Erinnerung bleiben. Die fünf Klassensieger erhielten das Buch zum Weiterlesen und Weiterverleihen am Ende des Vorlesewettbewerbes als Anerkennung für ihre Leistung geschenkt.
Als Schulsieger des Vorlesewettbewerbes kürte die Jury nach kurzer Beratung Sebastian Reinartz aus der Klasse 6c. Damit ist er für die nächste Runde des Vorlesewettbewerbes qualifiziert, die in etwa zwei Monaten ausgetragen wird. Hierfür wünschen wir ihm viel Glück und vor allem Vorlesefreude.
Rainer Weickert